Es war nach einem Besuch auf dem Heidelberger Heiligenberg am späten Abend.
Ich fuhr mit dem VW-Bus durch das kuhranzen-schwarze Neckartal. Endlich eine
Abzweigung, Berg rauf, Waldweg, schlafen.
Nach einer guten Nacht, Waldspaziergang und einem erfrischenden Schluck Quellwasser
ging es weiter. Gerade mal zwei bis drei Kilometer. Dann stand da ein Schild:
"Siegfriedsquelle" und hin!
Es war Morgen, hell und klar,
ruhig, und der Platz war wahr.
Der Felsenquell im Odenwald.
Siegfried, der Held, die Sonnengestalt.
Hagen, der Wahnsinn voll teuflisch Gewalt.
Und kein Warnruf war erschallt!
In einem Gebüsch einige Meter hinter dem Quellfelsen lag
ein kleiner dürrer Baum. Das Holz war schon ganz morsch. Nur der Wurzelstock
war noch dran und der sah aus wie ein Drachen.
Siegfriedsdrachen, Nibelungendrachen. Viele lange Jahre hat die Wurzel liegen
müssen, bis endlich ich sie finden durfte.
Der Drachen war mein erstes Objekt. Geschenkt bekommen! Ich habe nichts
an der Wurzel verändert.